Fame (2000)

Buch von José Fernandez,Texte von Jacques Levy, Idee und Entwicklung von David De Silva, Musik von Steve Margoshes - Deutsche Erstaufführung

Die Bühnenfassung zu Alan Parkers bekanntem Film - eine Geschichte über Erfolg, Liebe und Träume, die oft wie Seifenblasen zerplatzen können. "Fame" legte mit seiner Premiere im Oktober 2000 den Grundstein für den Ruhm, den sich die Chemnitzer Oper in der Musicalszene mittlerweile erarbeitet hat.

An "Fame" trauen sich Stadttheater vergleichsweise selten heran. Da ist einerseits die Story, die mehrere Handlungsstränge vereint und keinem klassischen Handlungsbogen folgt; und außerdem verlangt David da Silvas Musical nach hervorragenden Tänzern, sowohl im klassischen Ballett als auch im 'Streetdance', um die Geschichte glaubhaft darzustellen. Im Oktober 2000 wagte sich das Opernhaus Chemnitz an die deutsche Erstaufführung des Stückes – und hat es damit nicht nur über nunmehr vier Jahre hinweg geschafft, "Fame" auf dem Spielplan zu halten, sondern füllt damit immer noch den Saal und begeistert die Zuschauer.

Das Erfolgsrezept ist klar: eine charismatische Hauptdarstellerin, starke, typgerecht besetzte Solisten und ein Ensemble, das offensichtlich mit viel Energie und Spielfreude dabei ist. Ulrike Barz, die als Carmen vom großen Erfolg träumt und am Ende an diesem Traum zerbricht, begeistert mit der Titelhymne "Fame" und ihrer gefühlvollen Interpretation von "Bring on Tomorrow". Der rebellische Underdog Tyrone wird von Marc Basiner authentisch dargestellt, läuft allerdings tänzerisch erst im zweiten Akt wirklich zu Höchstform auf, nachdem es "Tyrone's Rap" im ersten Akt noch etwas an Dynamik fehlte.

Wieviel man aus einer relativ kleinen Rolle machen kann, beweist Matthias Otte, der als der aufmüpfige Pausenclown José / Joe nicht nur stimmlich aus dem allgemein sehr guten Ensemble heraussticht, sondern auch sein komisches Talent unter Beweis stellt. "I Want to Make Magic", das Terzett von Joe, Nick (Felix Plock) und Serena (Daniela Wolke), ist einer der Höhepunkte der Aufführung – auch wenn Plock trotz kraftvoller Stimme in den hohen Tonlagen schwächelt. Im Lehrerkollegium ragen vor allem Sylvia Schramm-Heilfort als strenge Miss Sherman und Muriel Wenger als Miss Bell heraus – ihre männlichen Kollegen habe wenig Gelegenheit, sich zu beweisen.

"Fame" ist im Endeffekt ein Stück, das noch mehr als die meisten anderen Musicals mit den Darstellern und der Choreographie steht und fällt. – Und dabei gibt es bei der Chemnitzer Inszenierung eben wenig auszusetzen. Die Tanzszenen, allen voran "Dancing on the Sidewalk", sind dynamisch und energiegeladen, und wirken als handlungsunterstützendes Element und nie zum Selbstzweck. Dass das Bühnenbild, welches allumfassend das Innere des Schulgebäudes darstellt, komplett statisch ist und im Verlauf des Stückes nicht ein einziges Mal entscheidend verändert wird, stört ebenso wenig wie die Vermischung aus deutschen Dialogen und englischen Gesangstexten.

Das große Manko der Aufführung ist letztendlich die Akkustik. Bei den Dialogen und Balladen fällt das nicht so ins Gewicht, aber gerade schnellere Gesangsnummern und Ensemblestücke sind kaum noch verständlich.

Musikalische Leitung: Michael Fuchs
Inszenierung: Michael Heinicke
Künstlerische Mitarbeit: Wieland Müller
Choreographie: Peter Schache
Bühnenbild: Wolfgang Bellach
Kostüme: Eva Bellach
Es singen und tanzen:
Studenten
Ulrike Barz/Gabi Schmidt (Carmen), Marc Basiner/Ricky Watson (Tyrone), Daniela Wolke/Katrin Guderian (Serena), Felix Plock (Nick), Stefan Arnold/Tom Bitterlich (Schlomo), Diana Jansen/Alexandra Lehmann/Juliane Anna Pfeifer (Iris), Ute Büttner/Claudia Müller (Grace), Susan Weidmüller/Susanne Müller (Mabel), Alexander Füssel/Ronny Pontow (Goody), Matthias Otte (Joe)
Lehrer
Sylvia Schramm-Heilfort (Miss Sherman), Muriel Wenger (Miss Bell), Wieland Müller/Roland Glass (Mr. Myers), Stefan Schweninger (Mr. Sheinkopf)

Presse

"Weiter auf dem Weg zum Ruhm" (Sächsische Zeitung)

Infos

Kategorie: Musical
Ort: Staatstheater Chemnitz
Eintrittspreis:
 

Termine

Premiere:
2000
über 100 Aufführungen

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Staatstheater Chemnitz